Freitag, 18. September 2015

Buchrezensionen

Hallo Leute,

aus aktuellem Anlass habe ich beschlossen einmal einen Beitrag zum Thema "Buchrezensionen" zu schreiben. Das bedeutet nicht, dass ich hier Bücher rezensieren möchte, stattdessen möchte ich mich mit dem Inhalt mancher Rezensionen befassen.
Jeder weiß, dass Rezensionen sehr wichtig für den Erfolg eines Buches sein können. Wird ein Buch überwiegend negativ rezensiert, wird es weniger häufig gekauft - positive Rezensionen bewirken das Gegenteil. Da spielt es nicht immer eine Rolle, ob diese auf Amazon, auf Blogs oder per Mundpropaganda verbreitet werden. Rezension ist Rezension.
Nur ist nicht jede Rezension gleich wertvoll. Ja, auch ich lasse mich durchaus vor einem Kauf von Leserstimmen auf Amazon oder von meinen Freunden beraten. Das betrifft natürlich nicht nur Bücher. Problematisch wird es jedoch, wenn bei einem Fanatsy-Buch ein Leser das Buch als "unrealistisch" betitelt. In diesem Fall muss man sich fragen, ob das Problem hier das Buch oder nicht doch eher der Leser ist.
Natürlich hat jedes Buch eine andere Zielgruppe und wenn mir ein Buch nicht gefällt, muss ich mich vielleicht fragen, ob ich nicht einfach in der falschen Zielgruppe bin. Warum sollte ich mir einen Horrorroman durchlesen, wenn ich Horror auf den Tod nicht ausstehen kann? Gleichzeitig wäre es jetzt jedoch nicht fair, zu behaupten, dass Steven King der schlechteste Buchautor der Welt ist.
Vor allem, wenn ich die Bücher meiner Autorenkollegen auf Amazon durchstöbere, fallen mir bei Rezensionen immer einige Dinge auf. Was mich am meisten stört, ist wohl folgendes Beispiel:
Ein Leser lobt das Buch in den höchsten Tönen, er kann es nur weiterempfehlen - der Protagonist ist sympathisch, die Storyline spannend und gut ausgebaut, sogar Cover und Lektorat sind super. Endergebnis: vier von fünf Sternen.
Die Frage, die ich mir jetzt stelle: Wo ist denn der letzte Stern hin? Wenn ein Buch so super ist, wie genannter Leser es behauptet, bin ich der Meinung, dass es den fünften Stern durchaus auch verdient hat. Was also ist da los? 
Ich kann das gut verstehen, auch ich vergebe ungern fünf-Sterne-Rezensionen. vielleicht, weil ich dadurch das Gefühl habe, unglaubwürdig oder sogar "käuflich" oder "billig" rüber zu kommen. Häufig machen sich vier-Sterne-Rezensionen bei einem Buch auch besser, als die mit den fünf Sternen, denn kein Buch ist perfekt. Wenn ich nun also der Meinung bin, das Buch war zwar super, hat jedoch nur vier Sterne verdient, dann schreibe ich den Grund hin: Das Ende war zu knapp, ich fand an jener Stelle die Reaktion des Protagonisten unpassend, was weiß ich. Aber ich schreibe etwas hin! Und wenn ich nichts finde, dann bekommt das Buch fünf Sterne von mir. Zack, Ende.
Dann gibt es noch eine andere Art von Bewertung: Der Leser liest liebend gerne Thriller, hasst jedoch Romantik. Nun hat er leider überlesen, dass das Buch als "Romantik-Thriller" ausgewiesen war und auch aus dem Klappentext war das nicht erkennbar. Die Rezension fällt nun dementsprechend aus: Zwei von fünf Sternen, da ja der spannende Teil, der eben in Richtung Thriller ging, doch ganz gut war, das rumgesäusel jedoch grauenhaft. Ist diese Rezension nun gerechtfertigt? Oder ist es der Fehler des Lesers gewesen, weil er etwas anderes erwartet hat?
Auf mich bezogen: Ich muss ehrlich zugeben, dass mir viele Bücher nicht gefallen, wenn sie plötzlich eine extreme Wendung inne tragen. Mir hat der erste Teil des Dreiteilers "Die Tribute von Panem" am besten gefallen, und je weiter sich die Bücher von ihrem eigentlichen System, den Hungerspielen in der Arena entfernten, desto weniger mochte ich sie. Das habe ich einfach nicht erwartet und so etwas gefällt mir auch nicht sonderlich. Versteht mich nicht falsch, unerwartete Wendungen können toll sein und ich habe die Bücher trotzdem verschlungen - den letzten beiden Bänden hätte ich jedoch keine fünf Sterne mehr gegeben. Der Grund waren sicher nur teilweise die Bücher - sicher aber unter anderem auch, dass ich etwas anderes erwartet hatte.

Viele Rezensionen bewerten das Buch durchaus verständlich, hier habe ich euch jedoch ein paar Beispiele gezeigt, die ich als "nicht hilfreich" bewerten würde. Wer nicht in der Zielgruppe ist, muss sich nicht beklagen, dass ihm das Buch nicht gefällt, wessen Rezension und die dazugehörige Bewertung absolut gegensätzlich sind, den kann ich nicht verstehen, und zur letzten Sorte gehöre ich unter anderem teilweise auch. Ist dies der Fall, dann schiebe ich das nicht immer nur dem Autor in die Schuhe, sondern sehe ein, dass ich zeitweise ein kleines, bockiges Biest sein kann, das nicht vom Bekannten weg will ;-)
Wer von euch jetzt unter der Überschrift "Buchrezensionen" eine Buchrezension über ein von mir gelesenes Buch erwartet hat, der wurde nun enttäuscht und wird dem Post sicher keine fünf Sterne mehr geben. Wem mein Blog nicht gefällt, weil er Bücher nicht ausstehen kann und stattdessen viel lieber Hockey spielt, der sollte sich überlegen, ob er vielleicht gar nicht in meiner Zielgruppe ist. Den Rest von euch bitte ich, mir in die Kommentare zu schreiben, wie toll mein Blog doch ist und mir dann im Anschluss zwei Sterne zu geben ;-) (oder einfach einen richtigen Kommentar, gerne auch mit Verbesserungsvorschlägen zu schreiben).


Viel Spaß dabei wünscht euch eure
Enya

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