Mittwoch, 11. November 2015

Wieviel Wahrheit steckt in meinen Büchern?

Hallo liebe Leseratten und Blogliebhaber,

Gerade, da ich in der letzten Zeit mehrere Lesungen hatte, war ich in regem Austausch mit meinen Lesern. Viele haben mir Fragen gestellt, und am häufigsten wurde gefragt, wie ich auf meine Ideen komme, ob meine Geschichten wahr wären. 
Nun, das meiste nicht - zum Glück. Ich bin noch nie auf einem Drachen geritten und habe auch - wer hätte es gedacht - noch niemanden umgebracht ;-) 


Trotzdem stecken in meinen Büchern kleine Wahrheiten. Mein Buch "Lightning Pioneer", meine erste Veröffentlichung, die einige von euch kennen dürften, zum Beispiel: Die kleinen Geschwister der Hauptperson sind an den Kindern in meiner Nachbarschaft orientiert. Das merkt man, wenn man sie kennt, sonst jedoch nicht. 

Doch es gibt auch viele Geschichten, in denen nicht die Personen, dafür viel mehr die Handlung und die Situation des Protagonisten an meinem eigenen Leben inspiriert sind. 
Wie vielen bekannt sein dürft, habe ich dieses Jahr mein Abitur gemacht und wusste dann einige Zeit nicht, in welche Richtung ich wollte. 
So erging es auch der Hauptperson meines aktuellen Projektes. Mia ist achtzehn, hat ihr Abitur und will ab März Chemie und Mathe auf Lehramt studieren - ich weiß, wer mich kennt, glaubt jetzt nicht, dass DAS an meinem Leben orientiert sein könnte. 
Von Mathe und Chemie halte ich mich fern, das stimmt. Aber eines Tages trifft Mia Hailey, eine extrovertierte Draufgängerin - und sie beginnt, sich zu verändern. Innerhalb vier Wochen verändert sie sich so stark, dass sie ihre kompletten Pläne über den Haufen wirft. Natürlich ist das nicht nur positiv. Sie verliert auch den Kontakt zu alten Freunden, Menschen, mit denen sie einen Großteil ihres Lebens verbracht hat - einfach weil sie sich verändert. 
Ich selbst habe gemerkt, wie sehr dieses Buch meine persönliche Situation widerspiegelt. Ich habe ein FSJ begonnen und in einer einzigen Woche unendlich viele Leute kennengelernt. Nette Leute, witzige, verrückte und offene Leute, die mir zu einem großen Teil ans Herz gewachsen sind. 
Diese Menschen jedoch haben mich auch verändert. Gleichzeitig ist der Kontakt zu anderen Menschen abgerissen. Manche Schulfreunde habe ich seit fünf Monaten nicht mehr gesehen. Nicht, weil Zeit oder Interesse fehlen, sondern weil man sich vergisst. 
Man fängt so schnell an, Menschen zu vergessen und merkt gar nicht, wie schnell die Zeit vergeht. Das habe ich auch beim Schreiben meines Buches gemerkt und das musste auch meine Protagonistin Mia feststellen. 
Die Zeit, die sowohl Mia als auch ich fast gleichzeitig durchgemacht haben, weist so viele Parallelen auf, dass es fast erschreckend ist. Natürlich ist es kein Zufall, denn irgendwo her muss die Inspiration kommen. Und die haben mir zu einem großen Teil die Leute um mich herum gegeben. Die vielen neuen Leute, eine wahnsinnig gute Freundin, die ich kennengelernt habe und die der Auslöser für dieses Buch war und auch die Leute, die ich nun zumindest bald zu meiner Vergangenheit zählen werde. 


Und für diese Leute ist dieses Buch auch. 

Es ist für alle Menschen, die ich im letzten halben Jahr kennengelernt habe, die mich verändert haben und auch für die, zu denen der Kontakt abgerissen ist, die zu Namen in Kontaktlisten ohne Gesicht geworden sind oder es noch werden. Es ist für alle Tagträumer, Realitätsfernen, Kreativen und Verrückten, die ihre Ziele vor Augen haben und verfolgen, die nicht loslassen und nicht aufgeben, die Draufgänger, die Dranbleiber, die Kämpfer - und für alle Menschen, die Menschen wie uns ertragen müssen. 
Für alle da draußen, an alle mir Fremden, an meine früheren und jetzigen Freunde und die, die noch kommen werden. 


Hey - ich hab euch ein Buch geschrieben ;-)

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