Freitag, 10. Juli 2015

Tipps zum Veröffentlichen eines Buches

Hallo zusammen :-)

einige von euch, die meinen Blog angesehen haben, haben mir Kommentare oder Nachrichten hinterlassen, in denen fast dasselbe steht: "So jung, und schon ein Buch veröffentlicht? Wie machst du das?"
Schwierig ist es nicht, und damit ihr schafft, was ich auch schaffe, kommen hier ein paar Tipps für euch:


1. Ein Buch schreiben:

Glaubt mir, das ist das schwierigste von allem. Wenn ihr die Grundidee habt, dann habt ihr schon einmal die halbe Miete, doch die andere Hälfte ist auch nicht zu verachten. Das wichtigste: Ausdauer. Wie viele Leute kenne ich, die eine super Idee haben, aber nach zehn Seiten aufhören? Das ist schade, sehr schade. Wer kein Buch schreibt, kann auch keins veröffentlichen. Wenn euch die Ideen fehlen, dann lasst es liegen (oder schaut euch meine Ideen an, wie ich mich motiviere und inspiriere: http://enyas-buchblog.blogspot.de/2015/07/5-1-dinge-die-mich-zum-schreiben.html) und setzte euch später noch einmal daran. 


2. Die Suche nach dem Verlag:

Das Buch ist geschrieben? Super! Die erste Hürde habt ihr genommen. Jetzt müsst ihr folgende Frage beantworten: Self-Publishing oder Verlag? Zum ersten kann ich euch leider bisher keine Tipps geben, weshalb ich euch jetzt erläutern werde, wie ihr am besten einen Verlag findet.
  1. Sucht nach Büchern, die eurem Manuskript gleichen und seht euch diese Verlage genauer an. Viele Verlage haben sogenannte "Programme" und verlegen nur ein bestimmtes Genre. Allerdings nehmen viele, gerade sehr große Verlage keine oder nur bedingt Manuskripte von neuen Autoren an, da sie natürlich ihre eigenen Bestseller-Autoren haben, die auf Knopfdruck Bestseller produzieren. Ihr könnt sie natürlich trotzdem anschreiben, aber versprecht euch nicht zu viel davon.
  2. Wenn ihr ein paar Verlage gefunden habt, die infrage kommen, schaut auf deren Websites nach, was sie bei der Einsendung verlangen. Viele nehmen Manuskripte nur über den Postweg an, andere nur per E-Mail, viele wollen ein Exposè, eine Leseprobe und eine Kurzvita, andere gleich das gesamte Manuskript und bei vielen könnt ihr es online hochladen.
  3. Für das Exposè gibt es viele Anleitungen im Internet, am besten orientiert ihr euch an denen. Eventuell werde ich irgendwann einmal darüber einen eigenen Post schreiben. Wenn ihr ein Exposè schreibt, gebt es jemandem zu lesen, der das Manuskript nicht kennt, denn auch der Lektor wird das Manuskript nicht ganz kennen, wenn er das Exposè ließt.
  4. Sorgt dafür, dass das Manuskript so wenig Rechtschreibfehler wie möglich enthält! Natürlich, die meisten Verlage haben ein gutes Lektorat, doch ein Lektorat bedeutet Arbeit und ein arbeitender Lektor will bezahlt werden. Das Manuskript kann noch so gut sein, wenn es nur so vor Fehlern strotzt, werdet ihr Probleme haben, einen Verlag zu finden. Sucht euch einen Beta-Leser oder lasst ein Rechtschreibprogramm drüber laufen, das behebt die schlimmsten Fehler. Kleine Fehler können sich natürlich einschleichen, das ist bei jedem Autor so und das Wissen auch die Verlage. Dafür gibt es ja den Lektor ;-)
  5. Die vielleicht wichtigste Regel: Wenn ihr vor der geschriebenen Mail sitzt, alles bereits im Anhang angehängt habt und auf "Senden" klicken wollt oder ihr kurz davor steht, den Brief in den Briefkasten zu werfen - tut es. Tut es wirklich. So viele Menschen in meiner Umgebung schreiben selbst und wenn man ihnen sagt, "Schick es an einen Verlag!" kommt von ihnen ein,"Aber was, wenn es nicht gut ist?". Diese Frage lässt sich beantworten: Dann werdet ihr nie wieder etwas von dem Verlag hören und vielleicht nimmt es ein andere. Ihr kennt diese Menschen nicht und die lesen jeden Tag so viel Mist, dass da ein weiteres schlechtes Manuskript einfach untergeht - was nicht heißt, dass alle Manuskripte, die nicht von einem Verlag genommen werden, schlecht sind. Jeder noch so große Autor kassiert absagen, das ist so, denn wenig ist so breit gefächert wie die Meinung eines Menschen. Wenn ihr nicht sofort einen Verlag findet, heißt das nicht, dass ihr das nie tun werdet. Nicht jeder da draußen ist eine J. K. Rowling, oder ein J. R. R Tolkin. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass so manches unveröffentlichte Manuskript eines Jungautors besser ist, als was da sonst noch so auf den deutschen Buchmarkt geschmissen wird. Und trotzdem bekommt besagter Jungautor keinen Vertrag. Problem: Er ist neu und noch nicht bekannt. Hier greift wieder das Problem, das ist bereits in Punkt Nr. 1 beschrieben habe: Die Verlage, die wirklich groß sind, haben bereits ihre Bestsellerautoren, und in kleinen Verlagen wird man nur schwer bekannt (Ausnahmen bestätigen die Regel). Nicht nur Talent gehört da zu, manchmal sogar nicht einmal das - sondern nur eine gehörige Portion Glück!

3. Der Vertrag:

Wenn der Verlag das Buch veröffentlichen will, wird er sich telefonisch, per Mail oder per Post bei euch melden und euch das mitteilen. Manche Verlage schicken noch gesondert Absagen, aber das kommt nicht mehr häufig vor. Denkt bitte daran, dass es gut bis zu 12 Monate dauern kann, ein Manuskript zu prüfen und erwartet nicht innerhalb der nächsten zwei Wochen eine Antwort!
Wenn die Zusage kommt, dürft ihr gern schreiend und klatschend im Kreis rennen - das ist völlig normal. Aber bedenkt: Der Vertrag ist noch nicht unterschrieben. Und bevor ihr das macht, müsst ihr den Vertrag auf jeden Fall prüfen lassen. Es gibt eine Menge schwarze Schafe in dieser Branche, ebenso wie in fast jeder anderen. Kostenfallen lauern auf euch oder ihr kommt nicht mehr aus dem Vertrag raus, seid immer an den Verlag gebunden. Überlegt euch gut, was ihr wollt und lasst den Vertrag von jemandem prüfen, der sich damit auskennt.


4. Das Lektorat

Bei mir war es der Fall, dass mir das Buch wieder zurückgeschickt wurde, nachdem die Lektorin es durchgegangen ist. Dann sollte ich die Fehler mit ihrer Hilfe ausbessern. Bei Fragen könnt ihr euch sicher immer an den Lektor oder die Lektorin wenden, auch, wenn ihr etwas nicht ändern wollt. So war das jedenfalls bei mir.
Und das war der erste Moment, in dem mir das schreiben wie eine Arbeit vorkam. Der Erscheinungstermin war bereits gesetzt, das Buch war unerwartet noch nach vorne gerutscht und sollte früher veröffentlicht werden, als es eigentlich geplant war. Und plötzlich saß ich vor meinem alten Manuskript und habe mir durchgelesen, was für einen Mist ich da geschrieben hatte. Mehrfach habe ich mir mit der flachen Hand gegen die Stirn geschlagen und schnell den Rat meiner Lektorin befolgt. Am liebsten hätte ich vergessen, was für Fehler ich damals eingebaut habe, doch ich glaube, einige von ihnen werden mich bis in alle Ewigkeit in meinen Träumen verfolgen ;-)
Aber denkt immer dran: Euer Manuskript war gut! Es war so gut, dass ein Verlag Geld investieren will, um es zu verlegen! Da sind ein paar kleine Fehlerchen schnell vergessen :-)


5. Werbung, Werbung, Werbung

Das Buch ist erschienen und ihr habt es sofort allen Freunden und Verwandten erzählt. Jetzt werdet ihr bald reich und berühmt sein. Nein, werdet ihr natürlich nicht. So ein Buch verkauft sich nicht von alleine. Macht Werbung, wo auch immer ihr nur könnt, lasst kein Familientreffen und keinen Arbeitsausflug ungenutzt, ladet Leseproben auf sämtlichen Plattformen hoch, die ihr finden könnt, spammt euren E-Mail-Verteiler voll und macht vor allem Termine bei der Zeitung ect. Das wir dimmer wieder gerne unterschätzt, doch nachdem ich mein erstes Interview hatte, standen sofort einige Buchhandlungen bei mit Schlange, die mein Buch in ihr Programm aufnehmen wollten. Frag auch bei Buchhandlungen nach, die nehmen gerne regionale Autoren! Und vergesst eins nie: Mehr als "Nein" sagen können die Leute nicht, also lasst nichts unversucht ;-)


Ich hoffe, das hat euch etwas motiviert, vielleicht das ein oder andere Manuskript, das schon lang in eurer Schublade schlummert, noch einmal rauszuholen und darüber nachzudenken, es doch noch an einen Verlag zu senden.
Wenn ihr das gemacht habt, und es tatsächlich angenommen wird, dann schreibt mir gern in die Kommentare den Titel des Buches, darüber würde ich mich sehr freuen!

Jetzt wünsche ich euch ein schönes Wochenende :-)

Eure Enya

PS: Hättet ihr Interesse an einer Musik-Playlist, wie ich sie zum Schreiben höre? Hinterlasst mir in den Kommentaren eure Meinung dazu! :*

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